@N79@Das anbrechende Jahr 1635 wurde das Schicksalsjahr des Odenwaldes, dasJahr des großen Sterbens, das Pestjahr. |
So starben 1635 in Reinheim über 200 Personen an dieser Geißel derMenschheit, während es in Groß-Bieberau in den ersten Monaten diesesJahres 89 Einwohner waren. Auch Pfarrer Huber ist am 17.März 1635 ander Pest gestorben und in der Kirche beigesetzt worden. |
Am 14. Juni 1636 trat Magister Daniel Minck aus Gießen seine Nachfolgein Groß-Bieberau an. Wie zu dieser Zeit üblich, betrieb er auchLandwirtschaft, denn die Erträge des Pfarrfeldes gehörten zu seinerBesoldung. Da er einen Pflug mitbrachte gab es nun zwei im Dorfe. |
Auch erwarb er eigenes Feld, das er durch einen Hofmann, heute würdeman ihn als Verwalter bezeichnen, bestellen ließ. |
Für dieses Amt holte er sich aus seiner oberhessischen Heimat PeterBernius aus Lanzenhain im Vogelsberg. Das kleine Dorf mit derverschindelten Kirche gehört heute zu der Großgemeinde Herbstein.Ursprünglich lautete der Familienname Bernges oder Berngers, dochPfarrer Minck schrieb ihn so nieder wie er noch heute in Gebrauch ist.Um 1800 fand eine weitere "Namensänderung" statt, als der RoßdorferPfarrer Bernjus notierte. |
Aus dem Jahre 1649 stammt der folgende Eintrag im KirchenbuchGroß-Bieberau: |
"Peter Bernius aus Lanzenhain unter den Riedeseln bürtig, von Kriegverdorben, hat sich bey uns in die 10 Jahren erste |
bey mir als Hofmann, hernach als ein Gemeinsmann für sich selbst, uffsneue aber durch Kriegswesen verdorben. |
Die Viehhut angenommen. Ein frommer, stiller und demütiger Mann. Istbegraben am 7. November."
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