Ich werde mich an Glasscherben verletzen
Die Gefahr durch Glasscherben wird üblicherweise sehr überschätzt. Es liegen vor allem im Wald selten Glasscherben herum. Wenn man ein bißchen auf den Weg achtet, kann man den meisten Scherben problemlos ausweichen. Auch sollte man wie oben schon erwähnt, die Füße nicht am Boden schleifen lassen. Die allermeisten Scherben verletzen einen nicht einmal beim drauftreten. In den Jahren in denen ich jetzt barfuß gehe, habe ich mir Glasscherben höchstens einmal zuhause in der Küche geholt, wenn ein Glas heruntergefallen war und man beim wegkehren nicht alle erwischt hatte.
Wer barfuß geht, erkältet sich
Erkältung ist eine ansteckende Krankheit der oberen Atemwege, die sich durch Tröpfcheninfektion von einem zum nächsten überträgt. Am besten widersteht man diesem Angriff durch ein gutes Immunsystem, das durch barfuß gehen gerade bei kälteren Temperaturen gut trainiert wird. Es ist also gerade umgekehrt, als gemeinhin angenommen wird, wer barfuß geht erkältet sich in der Regel weniger.
Barfuß bekommt man Nieren- oder Blasenentzündung
Ich glaube das ist ein Gerücht, das jeder ungeprüft
weitergibt, weil er es in seiner frühesten Kindheit so erzählt bekommen hat.
Wenn wir in Bewegung bleiben entsteht Wärme in den Beinen und Kälte kann nicht
von den Füßen aus nach oben vordringen, da Körpergewebe ein schlechter
Wärmeleiter ist.
Ich bin zwar kein Arzt, aber schon mehrere Jahre auch bei kälterem Wetter sehr
viel barfuß unterwegs und war während der ganzen Jahre nicht einmal krank, weil
ich barfuß gelaufen bin, auch habe ich keine Probleme mit meinen Harnwegen oder
den Nieren.
Ich denke, daß man sich eine Blasenentzündung eher einfangen kann, wenn man
länger auf einem kalten Untergrund sitzt, nasse Badekleidung nicht wechselt,
oder sich sonst nicht warm genug anzieht.
Füße brauchen Schutz und Dämpfung
Zur Verletzungsgefahr wurde schon bei Glasscherben etwas gesagt und das Thema Dämpfung im Kapitel Gehtechnik ausgiebig behandelt.
Barfußgehen schadet dem Image
In unserer Gesellschaft besteht gemeinhin ein sehr
unterschiedliches teilweise seltsames Bild vom Barfußgehen, deshalb ist die
Wirkung auf das Image auch nicht vorhersehbar. Die viel befürchtete Ablehnung
bleibt jedoch meist aus, die meisten Leute reagieren zuerst verwundert, gewöhnen
sich jedoch schnell daran. Die meisten Reaktionen sind eher positiv.
Viele würden es gerne nachmachen, trauen sich jedoch nicht aus Angst, was die
Leute denken. Leichter kann es sein, wenn man sich mit Gleichgesinnten
zusammentut.
Barfußgehen ist verboten
Falsch - es gibt kein Gesetz, das es verbietet, irgendwo barfuß zu gehen
Barfußgehen ist nur etwas für den Hochsommer
Gerade der Hochsommer ist durch sehr heiße Temperaturen teilweise am wenigsten zum barfuß gehen geeignet. Am schönsten ist barfuß laufen bei Temperaturen von 20-25° C, aber auch bei tieferen Temperaturen im Herbst, oder sogar Winter ist das barfuß gehen sehr gut möglich. Alles was über 10°C liegt sollte problemlos möglich sein, darunter ist die Grenze sehr individuell. Wenn man im Herbst einfach weiter barfuß geht, gewöhnen sich die Füße an die niedereren Temperaturen. Man sollte nur darauf achten, daß die Zehen nicht weiß und taub werden, dann besteht Erfrierungsgefahr.
Barfußgehen ist nur etwas für kleine Kinder
Es ist sicher am gesündesten wenn kleine Kinder, am besten gleich beim Laufen lernen ihre Füße ans barfuß gehen gewöhnen dürfen aber warum sollte sich das auf Kinder beschränken, nur weil das gesellschaftlich so üblich ist?
Barfußgehen ist für Arme
Bei den heutigen Schuhpreisen, kann sich sicher jeder Schuhe leisten, deshalb ist das im Gegensatz zu früher sicher heute kein Argument mehr.
Barfußgehen ist nicht mehr zeitgemäß
In früheren Jahrhunderten war barfuß gehen sicher verbreiteter, es war praktisch und billig. Wer bestimmt denn was zeitgemäß ist, die Mehrheit, die Mode? Da sich mit „barfuß“ nichts verdienen läßt wird es durch die Medien nicht angepriesen, allerdings wird es z.B. in der Werbung oft benutzt um Freiheit, Freizeit und Wohlbefinden zu signalisieren. Das ist doch schon ein guter, erster Schritt und warum sollten wir es nicht wieder in Mode bringen für die kommende Generation.
Nackte Füße stinken und sind eklig
Wer nachte Füße bisher nur erlebt hat, wenn er sie gerade aus verschwitzten, stinkenden Schuhen genommen hat, mag zu diesem Schluß kommen, aber wenn man so gut wie immer barfuß geht, stinken die Füße nicht , das entsteht nämlich im Schuh und durch Sonnenbräune und Muskeltraining werden Füße auch bald ansehnlicher.
Nackte Füße sind häßlich
In erster Linie ist der menschliche Fuß, wie die Pfoten der Tiere auch, optimal an verschiedene Böden angepaßt, und nicht weniger schön als andere Körperteile auch. Unansehnliche Fußdeformationen entstehen größtenteils durch falsche Schuhe. Der Mensch hat mangels Fell Kleidung entwickelt aber Kopf und Hände bleiben üblicherweise frei, weil sie so besser funktionieren, warum sollten nicht auch Füße frei bleiben, da auch sie ohne Hilfsmittel am besten funktionieren und sich an jede Umgebung anpassen.
Nackte Füße sind dreckig
Es ist ganz klar und natürlich, daß von jedem Boden etwas hängen bleibt, aber genauso schnell fällt es auch wieder ab, spätestens nach der nächsten Pfütze oder einer feuchten Wiese sind die Füße wieder sauber. Das Waschen der Füße am Abend, oder auch nach einem Spaziergang macht auf jeden Fall weniger Mühe als das Putzen von Schuhen. Außerdem bleibt in den Rillen der Schuhe wesentlich mehr Schmutz hängen, und wird so in unsere Wohnungen getragen, als an nackten Füßen. Das ist immer noch hygienischer als die feucht-warme Atmosphäre in Schuhen, wo Pilze und stinkende Bakterien sich so richtig wohlfühlen.
Barfuß infiziert man sich mit Fußpilz
In Schwimmbädern und Duschen ist der Fußpilzkeim
allgegenwärtig, auch Badelatschen schützen da nicht, denn man bekommt ihn durch
Spritzwasser ab.
Fußpilz gedeiht jedoch am besten im feuchtwarmen Klima das in Schuhen herrscht.
Wenn man z.B. nach dem Schwimmbadbesuch wieder in seine Schuhe schlüpft, sie
dadurch infiziert, und sich die Pilze darin dann munter vermehren können. Auf
trockener Haut, wie man sie beim Barfußlaufen hat, kann sich der Pilz nicht
ansiedeln.
Man muß sich viel mehr um seine Füße kümmern
Das tägliche Waschen sollte selbstverständlich sein.
Darüber hinaus sollte man die Zehennägel sauber und in Form halten. Besonders im
Winter sollte man die Füße öfter eincremen, damit sich an den Rändern, wo die
Haut nicht abgelaufen werden kann, keine schmerzenden Risse entwickeln. Gut
bewährt hat sich hier einfach Nivea, Scholl Hirschtalg Creme oder bei
Verletzungen auch Bepanthen Wund- und Heilsalbe.
Man wird dies alles aber gern tun, da man wenn man barfuß geht ein ganz anderes
Verhältnis zu seinen Füßen entwickelt, irgendwie dankbar und stolz auf das was
sie leisten können.